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Winterwanderung zur Kleinen und Großen Kanzel

Waldvereinsmitglieder unterwegs im Felswandergebiet

Im sog. Felswandergebiet des Nationalparks Bayerischer Wald beeindrucken riesige Steinblöcke, moos-

bewachsene Felsformationen und der Baumbestand des Bergfichtenwaldes. Inmitten mächtiger Blockfelsformationen, die den Bergrücken „Steinberg“ kennzeichnen, thronen zwei mächtige Felsen, die den Namen Kleine und Große Kanzel tragen. Eine 7-köpfige winterwanderfreudige Gruppe des Waldvereins Sektion Freyung traf sich am Parkplatz Sagwassersäge, der Einstieg zur 2-Gipfel-Tour. Unter der Leitung der Wanderführerin Marita Schiller ging es dem markierten Wanderweg „Flusskrebs“ folgend an eindrucksvollen Felsformationen und gigantischen Wurzeltellern langsam bergauf zum Ochsenriegel. Das Felswandergebiet wurde erst mit der Gründung des Nationalparks im Jahr 1970 erschlossen und neu angelegte Steintreppen ermöglichen eine abwechslungsreiche Rundwanderung im östlichen Teil des Nationalparks, die zu Recht vom Dt. Wanderverband als „Traumtour“ ausgezeichnet wurde.

Vorbei an Felstürmen und vermodernden Baumleichen erreichten die Wanderer nach eineinhalb Stunden den Gneisfelskopf der Kleinen Kanzel (1.011 m), die höchste Erhebung im Felswandergebiet. Von dort ging es weiter Richtung Seefilz, bis wenig später der mit dem „Eisvogel“ markierte Weg nach rechts Richtung Große Kanzel abzweigt. Der Aufstieg gestaltete sich schwierig, denn ein schmaler Pfad schlängelt sich den Hang hinauf bis zum Vorgipfel. Über einige große Steine können die letzten Meter zum Gipfelkreuz überwunden werden.Die mit einem Bergkreuz bezeichnete Große Kanzel (1.002 m) ist ein wuchtiger Gneis-

koloss mit Blick Richtung Haidel, Kreuzberg, Geyersberg und Hohenau. Wegen des schlechten Wetters blieb die Weitsicht den Wanderern versagt, doch hatte der aufziehende Nebel etwas Mystisches, sodass man trotzdem die Brotzeit auf dem Gipfel einnahm. Die Waldwildnis hinterlässt im Winter sichtbare

Spuren im Schnee. Waldführer Franz Uhrmann informierte die Gruppe über die typischen Merkmale von Wildschwein-, Reh- und Hirschspuren. Auch zeigte er den Interessierten den Unterschied zwischen Tannen- und Fichtensamen und erklärte die unterschiedlichen Phasen des Pilzbefalls bei Fichte und Buche.

Weniger steil stetig bergab war der Rückweg über das Seefilz, einem kleinen Hochmoor, das als Aufzuchtgebiet für Auerhühner genutzt wird. Des Öfteren musste man den vom Schmelzwasser rauschenden Seebach überqueren. Nach insgesamt 3,5 Stunden erreichten die Wanderer den Parkplatz Sagwassersäge. Im Gasthaus Fisch ließ man die Tour bei einer wohlschmeckenden Mahlzeit ausklingen.

Bericht und Fotos: Marita Schiller

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